„Subjekt“ – Die Suche nach dem Ursprung des Wortes

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„Subjekt“ – eine Begriffssuche

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Der Begriff stammt aus dem griechischen Wort „Hypokeimenon“ (ὑποκείμενον) und bedeutet soviel wie „das Zugrundeliegende“ des Seins. Anaximander oder auch Demokrit verwenden z.B. in ihren Schriften den Begriff, um über den „Ur-Stoff“ zu philosophieren. Die Suche nach einem solchem ursprünglichen Stoff, aus dem alles entstanden ist, liegt als Grundgedanke auch bei Aristoteles vor und sollte im Hinterkopf bleiben.

Eine wirkliche Entfaltung und Sinngebung des Ausdrucks finden sich erst bei Aristoteles Werk „Kategorien“ wieder, in denen er versucht, Begriffe zu definieren, um später den Unterschied zwischen dem Grundlegenden und dem Wesentlichen beschreiben zu können.

Boethius Verständnis von „subjectum“

Boethius übersetzte diese Begriffe dann ins Lateinische „subiectum“ und prägte somit das Wort „Subjekt“.

Auf diese Entscheidung Boethius möchte ich kurz eingehen, denn nur so kann sich uns meines Erachtens ein tieferes Verständnis dieser Wortbildung gelingen. Die reine Übersetzung ins Deutsche in „das Zugrundeliegende/Voraussetzende“ oder „untertan“ reichen bei weitem nicht aus, um der Übersetzungsarbeit Boethius gerecht zu werden.

Bevor der Begriff „subiectum“ formuliert wurde, definierte Boethius den Ausdruck „substantia“ gründend auf Aristoteles Erläuterungen für etwas, dass wesentlich und unwiderstreitbar existiert. Ausgehend von einer Substanz, also dem was einfach da ist, schließt Aristoteles darauf, dass wir Menschen ja nicht nur als Körper auf der Welt existieren, sondern auch „sind“. Er unterscheidet daher nochmal in das reine „Dasein“ und dem „Sein“ und Boethius leitet sozusagen den Begriff „subiectum“ vom Wort „substantia“ ab, um ein „Grundlegendes/Zugrundliegendes“ auszudrücken.

Die Substanz kann als das materielle Körperliche angesehen werden, wie eine Vase oder eben unser menschlicher Körper. In dieser Form kann sich dann ein Subjekt „zu Grunde legen“ und sich entfalten und entwickeln. Die reine materielle/körperliche Existenz beginnt so zu „sein“.

Etwas poetischer ausgedrückt, könnte man doch das „zu Grunde legende Subjekt“ als eine Art Lebensfunke betrachten, der das Licht in uns entfacht – uns sehend macht, Schatten wirft und in uns Farben entstehen lassen, oder!?

Bedeutung für unser Verständnis von UNS als Menschen

Doch was könnte diese Ableitung eines Subjekts aus einer Substanz für uns Menschen bedeuten? Danach könnte es sein, dass wir alle einer Substanz (Ur-Stoff) entstammen, in der uns unser Dasein eingehaucht wurde (Gott, Lebensenergie etc.) und wir darüber hinaus die Fähigkeit zuerkannt bekommen haben, durch die Interaktion mit der Welt und anderen als Subjekt zu „sein“.

Aber wären wir Subjekte dann nicht doch „Untertanen“ oder etwas „Unterlegendes“ einer höheren Macht oder der Natur an sich? Und wäre die Anerkennung dessen heutzutage unwissenschaftlich (zurück vom logos zum mythos) oder würde uns Menschen „kränken“?

Oder können wir nicht gerade durch diese begriffliche Unterscheidung die verschiedenen Wissenschaftsgebiete und -methoden charakterisieren: das naturwissenschaftlich Messbare am Menschen und das „Andere“, das „Subjekt“, als Quelle des Seins, das „verstanden“ werden will in seinem „Grunde“? Und ergibt sich daraus nicht auch die Daseinsberechtigung verschiedener methodischer Zugänge?

Du interessierst Dich für tiefgründige Informationen? Dann lies gern weiter, z.B.

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