Klappe die 1: Therapiehündin Nelly – Wie alles begann…

Der richtige Zeitpunkt

Das ich irgendwann mal einen Therapiehund haben möchte, wusste ich schon lange. Seitdem mein treuer Freund Peppy-Lise 2018 mit stolzen 17 Jahren verstorben war, lebte immer irgendwie die Sehnsucht in mir weiter, noch einmal so einen treuen Begleiter mit Fell in meine Leben zu lassen. Jedoch gestaltete sich dieses Unterfangen eher schwierig – denn meine Frau und ich arbeiteten beide ca. 40-50 Stunden die Woche. Es wäre uns egoistisch vorgekommen, einen Hund zu besitzen, nur weil wir das eben so wollen und er dann den ganzen Tag alleine sein muss.

Als ich nach meinem Psychologie-Studium beschloss auch die Psychotherapeutenausbildung anzufangen und somit nur noch 30h in der Klinik arbeiten musste plus Ausbildungszeit (einmal im Monat am Wochenende) wurde sie Sehnsucht und auch die Gespräche darüber intensiver. So vergingen dann noch ein paar Jahre bis: Tata! Mein Chefarzt im Team fragte, wer Interesse hätte, eine Hundetherapieausbildung zu machen. Mein Herz schlug bis zum Hals und alles in mir schrie: „Ich, ich – hier, hier!“… Die Klinik hatte bereits schon einmal einen Therapiehund und deshalb waren alle Voraussetzungen (räumlich, hygienisch) bereits vorhanden. Es war wie vom Schicksal gegeben.

Aber nein HALT! Erstmal müsste ich viele Akteure befragen, ob das überhaupt klar geht. Zu erstmal meine liebe Frau Karin. Das war leichter als gedacht… eine Rotweinflasche später war sie einverstanden… ;o) Dann noch unseren Vermieter fragen. Das könnte schwierig werden, denn er machte von Anfang an klar, dass er keine Haustiere im Haus haben möchte. Nach einem langen Gespräch und vielen niedlichen Bildern und Infos, willigte er dann doch ein.

Die geeignete Hundetrainerin/Konzept

Nun musste erstmal ein geeigneter Welpe gefunden werden. Ich hatte Kontakt zu einer Hundetrainerin, die uns eine Züchterin in Baden-Würtemberg empfahl. Meine Frau und ich wollten alles richtig machen und somit ließen wir uns vorerst darauf ein. Schließlich kann schon die Rasse und auch die Kinderstube entscheidet sein, ob ein Hund geeignet ist als Therapiehund oder nicht. Ich informierte mich dann aber nebenbei noch und wurde immer skeptischer, denn die besagte Hundetrainerin ließ keine Kompromisse zu, was die Welpenauswahl anging oder die Rasse. Nach und nach kam es uns dann aber doch komisch vor alles und wir schauen selbstständig nach anderen Welpen.

Das gefiel der Hundetrainerin gar nicht und es wurde ungemütlich mit ihr. Sie agierte sehr dominat und meinte, das kleine Hunderassen alles Kläffer wären etc.. Sie wollte auch einfach nicht verstehen, dass wir nur einen kleinen Hund haben können aufgrund unsere Wohnung und den Vorgaben des Vermieters. Sie versuchte uns ihre Vorstellungen eines perfekten Therapiehundes aufzustülpen. So darf so ein Hund auch keinen Spaß haben und muss allen Eigenwillen abgeben – schrecklich!!!

Zusätzlich machte sie uns einen Kostenvoranschlag von 10.000 Euro, was uns einfach auch zu viel erschien. Ich verabschiedete mich von ihr und suchte weiter. Zwischenzeitlich hatte mir meine ehemalige Chefärztin, die ebenfalls zwei bezaubernde Therapiehunde hat, eine Alternative gezeigt und mich bestärkt in meiner Einstellung.

Der/die geeignete Hund/Hündin

Wenn es nach Hundetrainern geht, darf ein Hund oder eine Hündin nur von einem renommierten Züchter gekauft werden. Zudem muss der Welpe bereits gewisse Eigenschaften mitbringen – auch wenn das keine Garantie für späteren Erfolg ist. Meine Frau und ich haben auf diese Vorgaben nichts mehr gegeben und sind intuitiv aber mit gewissen Vorstellungen auf die Suche gegangen.

Was soll ich sagen: In Nelly haben wir uns sofort verliebt. Sie ist eine kleine Zwerpudeln und wir hatten uns eine Rasse gewünscht, die nicht haart und allergiefreundlich ist und eine helle Fellfarbe besitzt. Das brachte Nelly alles mit. Sie wuchs auf dem Charlottenhof in Wittstock (Dosse) mit großen Hunden und ihren Eltern auf. Sie ist Einzelkind und nein… überhaupt nicht unsozial oder dominat. Ja, sie hat ihren eigenen Kopf aber sie will uns gefallen und ist sehr schlau. Nelly war eine nicht geplantes Wunder. Die Menschenmama fand sie am 18.10.2022 bei ihrer Mutter und dachte erst, da liegt eine Bockwurst rum – deshalb hieß sie auch erst so, also „Bocki“…;o)

Nelly war weder geimpft noch gechipt aber sie wurde sehr geliebt – man spürte richtig, wie sehr alle an ihr hingen (Menschen wie Tiere). Also entschieden wir uns letztendlich für sie. Und am 14.01.2023 ging das Abendteuer dann mit uns los. Davon aber im nächsten Post! ;o)