Depression – 10 Warnsignale, die Du beachten solltest!

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Die Depression wird bereits als Volkskrankheit unter den psychischen Störungen betrachtet. Ein wenig inflationär erscheint mir der Gebrauch dieser Diagnose schon. Sie wird meines Erachtens sehr schnell vergeben und oft handelt es sich um „normale“ depressive Symptome, die nur menschlich sind. Wann aber sollte ich mir Hilfe suchen? Woran erkenne ich eine Depression?
Die folgenden 10 Warnhinweise sollen dabei helfen, solche Fragen besser beantworten zu können.
10 Warnhinweise für eine Depression
Gedrückte Stimmung
Du fühlst Dich ständig irgendwie bedrückt und traurig? Nichts kann Dich so wirklich aufheitern oder aus Deinem „Loch“ rausholen? Dieses Stimmungsbild allein spricht noch nicht für eine Depression, ist aber eins der Hauptmerkmale der Erkrankung. Sollte Deine Stimmung über einen längeren Zeitpunkt auf einem Tiefpunkt bleiben und kein kürzlich kritisches Lebensereignis dafür ausgemacht werden kann (z.B. Trauer durch Verlust einer nahestehenden Person, Trennung/Scheidung etc.), solltest Du Dich genau beobachten und schauen, ob noch eines der folgenden Warnsignale auf Dich zutreffen.
Interessenverlust/Freudlosigkeit
Du hast auf nichts mehr Bock und willst auch niemanden sehen. Alles was Du sonst gerne gemacht hast, bereitet Dir keine Freude mehr. Früher hast Du Dich oft verabredet und etwas unternommen (Z.B. Kino, Party, Grillen, Shoppen etc.), aber heute willst Du nur noch Deine Ruhe. Und wenn Du doch mal etwas unternimmst, fühlst Du Dich fehl am Platz und irgendwie isoliert von den anderen. Eine emotionale Leere überkommt Dich und Du fühlst Dich vielleicht einsam, obwohl viele um Dich herum sind. Ein typisches Gefühl der Depression.
Antriebsminderung und Müdigkeit
Und überhaupt: Ständig bist Du müde und fühlst kaputt. Du hängst den ganzen Tag im Bett oder auf der Couch ab und starrst vor Dich her – nicht mal auf einen Serienmarathon hast Du Bock oder im Sommer in die Sonne zu gehen. Selbst zu Arbeit schaffst Du es manchmal oder auch schon öfter nicht mehr. Selbst nach kleinen Tätigkeiten fühlst Du Dich, als hättest Du Leistungssport betrieben. Alles ist nur noch anstrengend und schwer.
Grübeln und Gedankenkarussell
Ständig grübelst Du und verfängst Dich immer wieder in die gleichen Gedankengänge. Dabei wertest Du Dich auch oft selbst ab und verstärkst somit Deine depressive Stimmung noch. Du hast Schuldgefühle, weil Du die Erwartungen Deiner Umwelt nicht mehr erfüllen kannst und fühlst Dich wertlos und nutzlos. Vielleicht denkst Du auch, Du stehst dem Glück der anderen nur im Weg.
Schlafstörungen und Morgentief
Menschen mit einer Depression leiden oft an einem typischen Morgentief. Du kommst morgens kaum oder gar nicht mehr aus dem Bett und fühlst Dich wie gelähmt. Eventuell hast Du Einschlaf- oder Durchschlafprobleme, weil Dich das Grübeln wach gehalten hat.
Verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration
Du bemerkst, dass Du Dich kaum noch länger auf etwas konzentrieren kannst (z.B. Lesen eines Buches, TV-Sendung/Film etc.). Auf der Arbeit passieren Dir immer mehr Fehler oder Du vergißt etwas zu erledigen. Deine Gedanken driften ständig ab oder es herrscht eine Leere in Deinem Kopf, der Dir total schwer vorkommt. Menschen erzählen mit Dir, aber Du kannst Ihnen nicht lange zuhören oder dem Gesprächsverlauf folgen. Manchmal ist es kaum oder gar nicht auszuhalten für Dich, wenn zu viele um Dich herum reden.
Verminderter Appetit
Du magst nichts mehr essen und es deutet sich ein echter Gewichtsverlust an (5% des eigentlichen Körpergewichts). Du schmeckst die Dinge nicht mehr intensiv und isst eigentlich nur noch, um zu überleben. Das lustvolle Geniessen beim Essen scheint Dir abhanden gekommen zu sein.
Verminderte Libido
Dein sexuelles Interesse ist stark verringert. Du verspürst keine Lust mehr mit deinem Partner oder Deiner Partnerin intim zu werden. Schon die kleinste Nähe überfordert Dich oder nervt Dich. Am Liebsten wäre es Dir, wenn Du in Ruhe gelassen wirst – auch von Deinem Partner oder Deiner Partnerin.
Negative bzw. pessimistische Zukunftsperspektiven
In einer Depression siehst Du in Deiner Zukunft keine positiven Dinge mehr, die Du erleben bzw. erreichen könntest. Alle erscheint schwarz und/oder grau. Es scheint als seien Deinem Leben die Farben abhanden gekommen. Das kann passieren, aber Du hast auch den Pinsel verloren, mit dem Du Deine Welt bunt gestalten kannst. Nichts erscheint Dir noch sinnvoll.
Suizidgedanken, Selbstverletzungen oder Suizidhandlungen
Durch den in Gang gesetzten Kreislauf aus depressiver Grundstimmung und daraus resultierenden Konflikten mit der Umwelt, sowie die gefühlte Hoffnungslosigkeit auf Besserung, kommen Dir vermehrt Selbstmordgedanken in den Sinn. Du stellst Dir vor, wie es wäre, wenn Du einfach weg wärst oder vielleicht so gar schon konkreter, wie Du am Besten aus dem Leben gehen könntest. Manche verletzten sich auch selbst, indem sie sich schneiden oder verbrennen etc. Im absoluten Fall versuchst Du tatsächlich, Dir das Leben zu nehmen.
HINWEIS: Sollte dieser Punkt auf Dich zutreffen, ist es eigentlich total egal, ob Du depressiv oder nicht bist – es ist dann ganz klar: DU MUSST DIR HILFE SUCHEN!!!
Zusammenfassung
Solltest Du mindestens 3 der oben beschriebenen Symptome an Dir feststellen, dann sollst Du an eine Depression denken und Dir Hilfe suchen. Für eine Diagnose ist es natürlich dringend erforderlich, sich in Expertenhände zu begeben. Nur im persönlichen Treffen kann die Diagnose gestellt werden, da hierbei der Gesamteindruck einer Person zählt. Die erste Anlaufstelle ist meistens der Hausarzt.
Auch lesenswert: Die kognitive Triade der Depression von psychotherapieonline.de
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